Aktuelles, Wissens- und Bedenkenswertes aus der Deutschen Esperanto-Bibliothek Aalen |
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[11.2.16]
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Schriftliches Kulturgut – Schützen, bevor es zu spät ist [2] |
Die letzte Zeit brachte so viel an interessanten Meldungen und
Netzseiten zum Thema "Schriftliches Kulturgut und dessen Schutz"
hervor, dass jetzt langsam eine kleine Übersicht dazu not tut.
Schon die Vorgängerseite zu dieser hier befasste sich damit – hier kurz das Resümee: Ein flott geschriebener, gut zum Einstieg geeigneter Artikel von Mario Glauert und Sabine Ruhnau: Bestandserhaltung beginnt im Kopf, nicht im Geldbeutel. Zur Einführung, vgl. auch das Gesamtwerk! Eine generelle Leseempfehlung gilt für die gesamte Netzpräsenz Forum Bestandserhaltung in Münster, die „Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten“, die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts KEK, sowie die Zeitung des Deutschen Kulturrats und besonders deren erstes Heft von 2016. Soweit die Rückschau! Der Deutsche Bibliotheksverband DBV meldete(1) am 28.1.16 zu einer Allensbach-Umfage: "Mehrheit der Bürger hält Bibliotheken auch in Zukunft für wichtig". |
In der Netzliste (Google-Gruppe) der Esperanto-Bibliotheken
las man am 3. Februar 2016 eine Frage des Gründers und Leiters einer neueren japanischen
Esperantobibliothek(2),
Nitta Takamichi, nach dem Text des gemeinsamen Manifests der
IFLA(3A)
und der Unesco, das im Jahr 1994 schon
publiziert(3B),
worden war: "ĉu jam estas esperanta versio?".
Nitta fuhr fort "ni, la esperanto-biblioteko en ŝimonoseki, pensas necesa montri al homoj politikan sendependecon de nia biblioteko", was kurz darauf auch Kollege Humphrey Tonkin so bestätigte: "Estus ja tre bone se iu pretus traduki ghin …" Dass man (nicht nur in Esperantujo) sehr oft auf die Forderung "tion oni (au iu) faru!" ist ebenso klar wie die Feststellung, dass sich nur selten dieser oni oder iu findet und bereit ist, etwas zu tun. Das sollte so nicht stehen bleiben; also galt es zu handeln(4). Einen ersten Versuch habe ich an die Netzliste gesendet(5), leider gab es, auch nicht in der Woche darauf, weder irgend eine Reaktion noch Verbesserungsvorschläge dazu. |
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Der Deutsche Kulturrat veröffentlichte zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und den französischen Institutionen Syndicat national de l’édition und Syndicat de la Librairie Française am 11.9.2013 eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel "Zukunft des Buches - Zukunft Europas", am 26.4.2013 gab es eine Aufforderung zum Nachdenken über den Mehrwertsteuersatz elektronischer Buchausgaben mit dem Titel "Mehrwertsteuer für E-Books" und dem Untertitel Die Zukunft des Buches ist digital und analog, inzwischen (3.2.2016) gilt Buchpreisbindung auch für elektronische Ausgaben: Das "sichert die kulturelle Vielfalt im Buchmarkt und besonders die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit dem Kulturgut Buch über ein dichtes Netz an stationären Buchhandlungen" - und "mit der Ausdehnung der Buchpreisbindung auf E-Books wird auf die Anforderungen der digitalen Verbreitungswege richtig reagiert" - außerdem: "Dumping zu Lasten der Verlage, Autoren und Buchhändler und letztlich der Kunden wird es dann auch bei E-Books nicht geben können", am 26.7.2011 startete das Schwerpunktthema "Feuer und Wasser", am 23.5.2014 startete das Schwerpunktthema "Verblassende Schrift - Verblassende Farbe", |
Schäden in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Massiver Tintenfraß an einer deutschen Handschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahr-hunderts: Säureschaden an einem Band der großen Zeitschrift des deutschen Expressionismus: Der Sturm (1910–1932): beide Abbildungen © Jörg F. Müller(6) |
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Die Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten(7) veröffentlichte am 9.10.2015 ihre "bundesweiten Handlungsempfehlungen für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts"(8) als folgerichtige Antwort auf den Weimarer Appell vom 30.8.2014. Dort gibt es auch jede Menge Verweise auf Kulturpolitische Referenz-Texte/ und Vorträge. Die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz bietet zusammen mit dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz eine lesenswerte Broschüre über die Ergebnisse einer Umfrage: "Kulturgut in Gefahr Archive und Bibliotheken in Rheinland-Pfalz", die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, ZLB und das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum bieten eine Handreichung zum Umgang mit Archiv- und Bibliotheksgut, bei der Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im brandenburgischen Landeshauptarchiv findet man eine schöne und ausführliche Liste mit weiterem Lesestoff, ebenso das Landesarchiv Baden-Württemberg. Ein eher exotisches Thema sind Magnetbänder in einem Bestand. Die ZLB packt gern einige Rätselfragen in ihre Weihnachtspost samt Jahreskalender und deren Auflösungen zu 2016 fördern erneut interessante Informationen zu Tage. Einen informativen Überblick über Digitalisierung als Teil der klassischen Bestandserhaltung bietet Helge Kleifeld vom Institut für Zeitgeschichte. |
Und solange diese Seite noch freien Restplatz aufweist, seine auch einige treffende Zitate und Aforismen zitiert: "Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, ist auch nicht wert, daß man's einmal liest." Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge. "Nirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und doch zugleich richtiger kennenlernen als – in den Lesebibliotheken." Heinrich von Kleist (1777-1811), deutscher Dramatiker, Lyriker und Publizist. Nur in Englisch gefunden, auf Deutsch vielleicht so: “The only thing you absolutely have to know is the location of the library.” – Albert Einstein. Das einzige, was man unbedingt kennen muss: wo sich die Bibliothek befindet. Gefunden bei http://www.buzzfeed.com/wordsbydan/28-quotes-about-libraries-on-photos-of-beautiful-l-b6bd#.uj4JbKOdOo, https://josbookcorner.wordpress.com/category/spruch-der-woche/ Bild: George Peabody Library in Baltimore. Lektüre, vielleicht etwas abseits, aber durchaus interessant: Kulturelle Vielfalt leben: Chancen und Herausforderungen interkultureller Bildung |
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Utho Maier | ||||
Stand: 080216 |
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