Folge 28: Zwingt uns Platznot, die Anzahl der Neuerwerbungen zu reduzieren? – Nein, das wäre nur eine Zeitungsente! (0) diese Seiten sind vorerst nur Platzhalter für einen neuen Text aus Esperanto aktuell 2016/Heft5! |
En la lastaj semajnoj mi ricevis el iu Esperantista retlisto tiun oferton pri periodaĵo: „[ni] havas la kompletan serion (16 ekz.) de Literatura Mondo (L.M. aŭ LM) (ĝi estis la plej grava literatura esperanta periodaĵo inter la du mondmilitoj, redaktita en Hungarujo kaj aperinta (kun interrompoj) inter 1922 kaj 1949, laŭ vikipedio). Kiu volas havi ĝin?“ Ke tuj post kelkaj minutoj alia biblioteko jam estis kaptinta tiujn volumojn, ne gravis por nia kolekto, ĉar de tiu ĉi grava gazeto ni jam posedas de ĉiu jaro kompletan, eĉ binditan kolekton en pli ol nur unu ekzemplero, sed tio tamen instigis min skribi „iom admonan“ kaj petan leteron al la ofertinto; ne citante lian nomon publike, mi ja emas raporti pri la afero, ĉar gravas, alĝustigi la diversajn opiniojn kaj oni-dirojn, kiuj ŝajnas cirkuli en la publiko, kaj ne donas la ĝustan imagon. Mia reago do estis: „Estus tre afable kaj rekomendinde, se venontfoje vi ofertus librojn kaj periodaĵojn unue al la Germana Esperanto-Biblioteko Aalen! En tiu ĉi kazo kompreneble ne ekestis problemo, ĉar ni jam havas pli ol po unu (eĉ binditan) ekzempleron de la Literatura Mondo.“ Nun, post kelka tempo mi ricevis tiun kontentigan respondon: „Bone, estonte mi faros. Sed mi aŭdis (de kiu mi ne plu memoras), ke la biblioteko en Aalen ne plu havas sufiĉe da spaco por amase kolekti Esperantolibrojn. Ĉu tio ne veras?“ Jen la vera kauzo, kial mi nun en Esperanto aktuell volas reagi – al la demandinto mi jam respondis Esperantlingve, sed tie ĉi mi volas nun raporti en la Germana, por ke ĉiuj niaj membroj klare kaptu la mesaĝon, kiun mi celas doni al la pli vasta publiko! |
Damit es wirklich auch jeder klar verstehe, fasse ich hier nochmals kurz zusammen und fahre dann auch in Deutsch fort, da mir dieses Anliegen wichtig genug erscheint, dass es nicht nur die fortgeschrittenen Leser erreichen sollte: Irgendwann während der letzten Wochen erhielt ich in einer der Esperanto-Mailinglisten das Angebot einer kompletten Ausgabe von Literatura Mondo, der wichtigsten Literaturzeitschrift aus der Zeit zwischen den Weltkriegen: 16 Jahrgänge zwischen 1922 und 1949. Aber schon nach ein paar Minuten hatte diese Sammlung ihren neuen Platz gefunden, in einer anderen Bibliothek. Das jedoch war für mich Anlass, dem Anbieter einen empfehlenden und mahnenden Brief zu senden, er möge doch künftig solche Angebote vorab an die Deutsche Esperanto-Bibliothek senden; dass wir diese Sammlung möglichst komplett halten möchten, und dass wir dazu ständig Ausschau halten müssen nach Möglichkeiten, um die schmerzlichen Lücken aus der Vergangenheit schließen zu können. Beim vorgenannten Angebot war das kein Beinbruch; denn von gerade dieser Zeitschrift besitzen wir schon mehr als je ein Exemplar, selbst in gebundener Form. Inzwischen habe ich dazu eine Antwort, die mich zufrieden stellt: „Ich werde künftig so verfahren.“ Jedoch geht aus dem gleichen Brief auch hervor, dass es offensichtlich nicht jedem klar ist, wie es um unsere Sammlungsziele, um den verfügbaren Platz u.s.w. denn wirklich bestellt ist. Und genau das möchte ich nun ganz deutlich machen: |
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Solch ein Zustand ist in der Tat unhaltbar; denn es ist mehr als der verfügbare Platz ist beansprucht. |
(1.) geht es der Sammlung Deutsche Esperanto-Bibliothek Aalen nicht darum, eine möglichst große Menge an Material (Bücher und Zeitschriften) zu sammeln. Wichtig ist uns vielmehr, möglichst alles das erfassen und abbilden zu können, was jeweils im laufenden Jahr erscheint und davon dann mindestens je ein Exemplar in die Sammlung integrieren zu können. (2.) besitzen wir von sehr vielen bibliografischen Einheiten in der Tat mehr als nur ein Exemplar, und das ist auch wünschenswert, zumal altes Material durch Benutzung gefährdet ist oder laut Benutzungsordnung gar nicht mehr verliehen werden darf. (3.) besitzen wir bei sehr vielen unserer Periodika komplette Jahrgangssammlungen; das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass es immer noch viele hässliche Lücken gibt, vor allem im Altbestand; diese gilt es, wenn immer möglich schließen zu können. Und so sind wir ständig auf der Suche, wo es noch etwas aufzufinden gibt. (4.) führt all das dazu, dass wir dauernd neues Material in den Bestand zu integrieren haben, seien es Neuerscheinungen, laufende Zeitschriften-Nummern oder eben ältere Stücke und Einzelhefte. Ersteres ist unbedingt erforderlich, weil die Sammlung auf lange Sicht nur dann interessant bleiben kann, wenn sie auch immer auf dem Laufenden bleibt; denn aus der Sicht künftiger Benutzers werden die heute nicht erworbenen Neuerscheinungen erneut schmerzliche Lücken im Bestand sein. (5.) darf uns das andererseits nicht davon abhalten, immer auch ein waches Auge auf die viel älteren Lücken in der Sammlung zu haben. Man muss solche Einzelstücke auffinden, manches Mal in detektivischer Kleinarbeit, und dann hoffen, dass sie auch bezahlbar sind. |
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(6.) ist es natürlich, dass dadurch der verfügbare Platz immer knapper wird und der Bestand immer enger aufgestellt werden muss. Aber deswegen die vorgenannten Ziele und Prinzipien aufzuweichen, das kann und darf keine Alternative sein. Da müssen also andere Lösungen her, die aber mit den Zielsetzungen unserer Sammlung verträglich sind. Neben Durchsicht auf ausscheidbare Exemplare (was insgesamt nicht sehr viel Platz ergibt, aber dennoch nicht ignoriert werden sollte) wird die Sammlung zweigeteilt in einen essenziellen und wichtigen Kernbestand, der auf jeden Fall zu erhalten ist und für den die Benutzungsordnung in strengerer Weise anzuwenden ist (was Nutzung und Ausleihe betrifft). Ein zweiter weiterer Teil besteht in Mehrfachexemplaren, die vorwiegend für die Nutzung und Ausleihe dienen und die dadurch den Kernbestand schonen helfen, die aber bei Bedarf auch für Tausch o.ä. verfügbar sein werden.
(7.) hat uns die Stadtverwaltung Aalen weiteren Raum versprochen, der
schon bereitgestellt ist und mit geeigneten Regalen ausgestattet
wird. Die Arbeiten daran sind angelaufen, ziehen sich jedoch
etwas in die Länge, da immer wieder Probleme auftauchen. |
Auf jeden Fall geht es voran, wir sind guter Dinge, und es besteht keinesfalls die Notwendigkeit, dass wir Angebote ablehnen müssen, obwohl sie uns bei einer Komplettierung helfen würden. Vor einem Addendum noch eine Anmerkung für alle Nicht-Lateiner oder die, die im Unterricht nicht so gut aufgepasst haben: einer der berühmtesten Redner im römischen Senat war ja der „alte Cato“, der jede seiner Reden in dieser Versammlung mit dem ceterum censeo, Carthaginem esse delendam beendete, das landläufig mit übrigens meine ich, Karthago muss zerstört werden übersetzt wird. Jedoch bedeutete das censeo auch ich beantrage, was in diesem Gremium wohl sogar das Wahrscheinlichere war. Ich erhoffe von meiner abschließenden Bemerkung eher ein „Denk dran!“ und eĉ guto malgranda …– steter Tropfen höhlt den Stein: Übrigens erinnere ich gerne daran, dass die Bibliothek um jede, auch kleine Spende froh ist: GEA-Konto IBAN DE32 5085 1952 00 4011 4571 mit dem Verwendungszweck „Bibliothek in Aalen“ – vgl. auch esperanto.de/de/spenden, kurzelinks.de/fuerBibAA! |
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Stand: 210916 |
Spenden für die
Deutsche Esperanto-Bibliothek
Aalen erbeten!
– Jeder Euro hilft, jeder Tropfen auf den heißen Stein!– oni ja scias, ke eĉ guto malgranda konstante frapanta … - steter Tropfen … … auf das GEA-Konto IBAN DE32 5085 1952 0040 1145 71 (Sparkasse Odenwaldkreis) mit Vermerk „Bibliothek AA“ [s.a. www.esperanto.de/de/spenden] - bildo prenita el https://esperanto-usa.org/en/content/eĉ-guto-malgranda |
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Ist eigentlich schon jemals einer auf die Idee gekommen, dass unsere Deutsche Esperanto-Jugend als Eigentum der EU zu betrachten wäre, weil sie ja schon Tausende an Euro als Fördermittel erhalten hat? Wie sieht es aus, wenn die Kommungen den Breitensport durch Geld unterstützen oder der Staat unsere Olympioniken? |
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Einige Zusatzanmerkungen: Wenn ein Unrechtsregime (wie man den NS-Staat ja auch gerne[*] bezeichnet) seine Bürger und deren private Vereinigungen zwingt, ihre Aktivitäten einzuschränken und von ihnen verlangt, sie völlig aufzugeben (mit höchstens den Alternativen Untergrund oder Exil), ihnen jegliche Lebensgrundlagen entzieht, dann kann man sehr wohl an dessen Rechtsstaatlichkeit Zweifel anmelden. Selbst wenn dann dessen Gerichte aufgrund geltender Gesetze zu Urteilen kommen, wird man diese nicht immer als gerecht anerkennen können und wollen. Sehr schnell kommen einem da in der jetzigen Zeit Parallelen in den Sinn, auf die wir als Ausländer (trotz gleicher EU-Mitgliedschaft) kaum Einfluss haben dürften. Wie es im Moment aussieht, werden es die rechtsextremen Braunen im Nachbarland Polen wohl schaffen, das Zamenhofzentrum in Bialystok noch rechtzeitig vor oder pünktlich zum Termin des 100. Todestags von Zamenhof zu liquidieren. Dieses harte Wort dafür werfe man nicht mir vor; denn es kommt nicht aus meiner Feder, sondern es war in der polnischen Presse so zu lesen, in der man auch den Vergleich mit Hitler in fetten großen Lettern deutlich sehen konnte: http://bialystok.wyborcza.pl/bialystok/1,35241,19981665,zamenhof-jak-hitler-radny-wasilewski-nie-widzi-roznicy.html kp. ankaŭ www.liberafolio.org/2016/zamenhof-centro-en-bjalistoko-malfondota (letzte Seitenaufrufe im Netz: 7.5.2016) [*] Das ist jedoch nicht unumstritten. Es wird auch argumentiert, eine Gleichsetzung von DDR und NS-Regime mit dem Begriff des Unrechtsstaats sei falsch, da sich dabei die Gefahr einer Verharmlosung der Naziherrschaft aufdränge, die ganz andere Dimensionen des Unrechts erreicht habe. Langformen der Adressen: (1) staatsbibliothek-berlin.de/fileadmin/user_upload/zentrale_Seiten/benutzungsabteilung/pdf/INFO0614.pdf (4) esperanto-bibliothek.gmxhome.de/2003/geschich.htm (5) esperanto-bibliothek.gmxhome.de/broshur/espbib_eo/vieno2007/aktoj_viena_kolokvo_Aalen_100.pdf#9 katalogo.uea.org/katalogo.php?inf=8196 (6) kulturgutverluste.de/images/projekte/421px-Sächsisches_Esperanto-Institut_Dresden_Etikett_DE-1_17ZZ592.jpg (7) provenienz.gbv.de/Datei:Bein_Kazimierz_Autogramm_DE-1_17ZZ957.jpg (8) http://stabikat.de/DB=1/SET=38/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8518&SRT=YOP&TRM=Esperanto-Institut+für+das+Deutsche+Reich+Leipzig, falls gemeldet wird "es wurde nichts gefunden.", dann nochmals auf Suchen klicken! (9) stabikat.de/DB=1/SET=20/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8518&SRT=YOP&TRM=Sächsisches+Esperanto-Institut+Leipzig+Königlich-Sächsische+Esperanto-Bücherei falls gemeldet wird "Leider keine Treffer.", dann nochmals auf Suchen klicken! (0) Diese Seite ist auch erreichbar über die Kurzadresse http://kurzelinks.de/17ZZ. Gerne empfehle ich auch, diese ältere Seite mal wieder zu besuchen: esperanto-aalen.de/biblioteko/WdBuZ/Folge_Buecher_verbrennen.html#Seite7 (a) Georg Christoph Lichtenberg war Mathematiker und der erste deutsche Professor für Experimentalphysik im Zeitalter der Aufklärung. Er gilt als Begründer des deutschsprachigen Aphorismus. Über viele Jahre hat Lichtenberg ab 1764 in Schreibheften, von ihm selbst ironisch „Sudelbücher“ genannt, in aphoristischer Form unzählige Gedankensplitter (spontane Einfälle, Lesefrüchte, Reflexionen zu fast allen Wissensgebieten und naturwissenschaftliche Feststellungen) notiert, die posthum veröffentlicht wurden. Von ihm sind etwas auch diese: „Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?” (erschienen in Sudelbücher I. München 1968, S. 291, Aph. D 399) „Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern.” (Sudelbücher, Heft G, S. 135) „Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte das Blei im Setzkasten.” – und hier die Story dazu: einstmals im Monat September des Jahres 1779, als in einem Göttinger Buchladen der dort zufällig anwesende Schriftsteller und geistvolle Satiriker Georg Christoph Lichtenberg unvorhersehbar von dem plötzlich um ihn herumtänzelnden Buchhändler beinahe kniefällig mit dem folgenden Ansinnen bestürmt worden war: Er, der anbetungswürdige Meister des Aphorismus, er möge ihm doch bitte - koste es denn, was es wolle - liebenswürdigerweise ein wahrlich werbewirksames Sprüchlein für die Schaufensterauslage gestalten. - Tatsächlich hat sich der Autor Lichtenberg dereinst "breitschlagen lassen" und schon einige Tage später dem Göttinger Buchhändler einen durchaus erfolgversprechenden Werbetext überreicht, mit dem folgenden Wortlaut: „Nun ja, wer zwei paar Hosen sein eigen nennt, der mache nun selbstkritisch und neugierig werdend eine davon zu Geld! - Um sich dann unverweilt Bücher beschaffen zu können.” |
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